Additional Convention Between Switzerland, Baden And Alsace-Lorraine Concerning Fishing In Lake Constance And Its Tributaries (Amendment to Convention of 1875 Between Baden And Switzerland Concerning Fishing In The Rhine And Its Influxes As Well As In Lake Constance)

Filename: 1884-FishingInLakeConstance.DE.txt
Source: Martens, Nouveau recueil général de traités et autres actes relatifs aux rapports de droit international, deuxième série, vol. 10, pp. 523.

Additional Convention Between Switzerland, Baden And Alsace-Lorraine Concerning Fishing In Lake Constance And Its Tributaries (Convention Additionnelle Concernant La Peche Dans Le Lac De Constance Et Dans Ses Affluents)

Source: Martens, Nouveau recueil général de traités et autres actes relatifs aux rapports de droit international, deuxième série, vol. 10, pp. 523.

Nachdem das Bedürfniss der gleichartigen Regelung der Fischereiverhältnisse im Bodensee und seinen Zuflüssen von den Regierungen der Uferstaaten des Bodensees anerkannt worden ist, so hat sich die Durchsicht der zwischen der Schweiz, Baden und Elsass-Lothringen abgeschlossenen Uebereinkunft vom 25. März 1875, beziehungsweise 14. Juli 1877, über Anwendung gleichartiger Bestimmungen für die Fischerei im Rheine und seinen Zuflüssen, einschliesslich des Bodensees, als erforderlich erwiesen und sind zu diesem Zweck

Seitens des Schweizerischen Bundesrathes

der eidg. Oberforstinspektor Johann Coaz, Seitens der Grossherzoglich Badischen Regierung

der Geheime Rath Dr. Friedrich Hardeck und

der Ministerialrath Adolf Buchenberger, Seitens der Kaiserlichen Regierung von Elsass-Lothringen

der Ministerialrath Freiherr Hugo von Bibra als Bevollmächtigte bestellt worden, welche unter Vorbehalt der Ratifikation folgende Nachtragsübereinkunft vereinbart haben:

Section 1.

Vor dem letzten Absatz des Artikels 2 der Uebereinkunft, d. d. Basel, 25. März 1875, ist einzuschalten:

Im Bodensee und dessen Zuflüssen unterliegen auch die Geräthe zum Fang von Futterfischen für Fischzüchter den Beschränkungen über die Maschenweite nicht.

Section 2.

Vor dem letzten Absatz des Artikels der gleichen Uebereinkunft ist einzufügen: 5

Für den Bodensee und seine Zuflüsse erhöht sich jedoch das vorgedachte Maß für Seeforellen (Lachsforellen, Rheinlanken, Illanken) auf 25 Centimeter, für Ritter (Seiblinge, Rötheli) auf 20 Centimeter.

Section 3.

Der Artikel 6 der Uebereinkunft vom 25. März 1875 erhält folgenden Zusatz:

Die vorstehenden Bestimmungen finden in der Zeit vom 15. November bis 15. Dezember für das Bodenseegebiet auch hinsichtlich der Fischerei auf Felchen (Blaufelchen, Weiss- oder Sand-

felchen, Kropffelchen und Gangfische) Anwendung.

Section 4.

Nach dem ersten Absatz des Artikels 7 der Uebereinkunft ist einzuschalten:

Für den Bodensee und dessen Zuflüsse gilt dieses Verbot in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember.

Am Schlusse des Artikels 7 der Uebereinkunf t ist zu sagen:

Die sogenannten Silber- oder Schwebforellen unterliegen obigem Verbote nicht.

Section 5.

Dem zweiten Absatze des Artikels 8 der Uebereinkunft ist anzufügen:

Auch dürfen Felchen an den tiefen Stellen des Bodensees mit schwebenden Netzen und unter sorgfältiger Vermeidung jeder Berührung der Halden (abfallenden Seeufer), der Reiser und der gesammten Wasserflora (Kräbs) gefangen werden.

Section 6.

Dem Artikel 9 der Uebereinkunft ist anzufügen:

Im Bodensee und dessen Zuflüssen ist jedoch der Fang der Hürlinge überhaupt verboten.

Section 7.

Die gegenwärtige Nachtragsübereinkunft soll ratifizirt, und die Ratifikationserklärungen sollen thunlichst bald ausgewechselt werden.

Dessen zur Urkunde haben die Bevollmächtigten gegenwärtige Nachtragsübereinkunf t in dreifacher Ausfertigung vollzogen.

Colmar, den 21. September 1884.

COAZ HARDECK BUCHENBERGER v.BIBRA